Mit dem Klimaschutzkonzept der Stadt Dinklage ist die Maßnahme 2.6.
(Meilensteine 30 – 34) „Energetisches
Quartierskonzept“ bereits 2015 beschlossen worden. Diese soll laut
Vorhabenbeschreibung einen der großen Meilensteine in Jahr zwei des
Erstvorhabens Klimaschutzmanagement darstellen.
Die Ziele eines energetischen Quartierskonzeptes gleichen sich
weitgehend mit denen eines integrierten Klimaschutzkonzeptes - die Senkung der
Energieverbräuche und der Treibhausgasemissionen. Dabei steht die energetische
Gebäudesanierung und die klimafreundliche Wärmeversorgung oftmals im Fokus, das
Quartier wird ganzheitlich betrachtet und BewohnerInnen werden für den
Klimaschutz sensibilisiert. Es geht um die Verknüpfung von einzelnen Gebäuden
und der Energieinfrastruktur in Quartieren mit dem Ziel der Steigerung der
Energieeffizienz. Eine effiziente und passgenaue Nutzung der Möglichkeiten zur
zukunftsfähigen Gestaltung der Energieversorgung ist auf Quartiersebene
leichter zu realisieren als bei der isolierten Betrachtung eines einzelnen
Gebäudes oder der gesamten Stadt. Auch Nebenziele wie Barrierefreiheit können
im Konzept, je nach Bedarf, abgedeckt werden.
Laut KfW zeigt das Konzept technische und wirtschaftliche
Einsparpotentiale auf. Es berücksichtigt städtebauliche, denkmalpflegerische,
baukulturelle, wohnungswirtschaftliche, demografische und soziale Aspekte und
mündet in einen konkreten Maßnahmenkatalog sowie Aussagen zu Kosten,
Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit.
Die Erstellung des Konzeptes soll ab Auftragsvergabe 1 Jahr dauern.
Zur anschließenden Umsetzung des Konzeptes wird idealerweise ein
Sanierungsmanagement eingesetzt und diese Stelle ebenfalls durch die KfW für
drei Jahre (Option auf 5 Jahre) mit 65 % bis zu einem Höchstbetrag von 150.000 € gefördert. Diese Stelle kann durch
ein externes Büro besetzt werden, es muss also nicht zwingend eine Stelle im
Rathaus geschaffen werden.
Die Möglichkeit
des Förderprogramms, verschiedene Themenfelder integriert zu bearbeiten,
darunter Energie, Demographie, Barrierefreiheit, wohnungswirtschaftliche
Aspekte, Stadtplanung und Verkehr, erlaubt durch Konzept und
Umsetzungsmanagement die zukunftsfähige, klimafreundliche Entwicklung des
Quartieres „Zuschlag und Plaggenriehe“.
Es können in der
Umsetzung finanzielle Anreize geschaffen werden, die es ermöglichen einkommenssteuerliche
Abschreibungen vorzunehmen, sodass ein effizientes „Anreizprogramm“ zur
Sanierungssteigerung erreicht wird. Zur Umsetzung dieses Ansatzes müsste im
Quartier die förmliche Festlegung eines Sanierungsgebietes gemäß § 142 BauGB
als Satzung erfolgen.
Auswahlverfahren in Dinklage
Besonders geeignet für das Projekt ist ein möglichst homogenes
Quartier mit hohem Energieverbrauch, entsprechend mit „altem“ Gebäudebestand,
die Revitalisierung benötigen. Eine Umgestaltung der Energieversorgung sowie
ein Generationenwechsel stehen bevor, außerdem sind Nachverdichtungs- und
Nahwärmepotenziale vorhanden. Eine gewisse Finanzstärke der BewohnerInnen
erhöht die Erfolgschancen in der Umsetzungsphase.
Unter diesen Kriterien habe ich zunächst folgende drei geeignete
Quartiere in Dinklage identifiziert:
-
Plaggenriehe
und Zuschlag + Höner Mark Schule und Kitas
-
Holthausstraße
und Umgebung (Königsberger Straße im Westen bis Wiesenweg im Osten) + Höner
Mark Schule und Kitas
-
Am
Burgwald (Ahorn-, Eichen-, Buchen-, Lindenstraße) + Freibad
Die vorliegende Gebietsfestlegung
(siehe Anhang) war, auch mit Hilfe der Beratung verschiedener externer Büros,
schwierig, da in den kommenden Jahren vor allem in den älteren, sich für
energetische Sanierung anbietenden Gebieten in Dinklage, vermehrt
Straßenausbaubeiträge der Anlieger anstehen. Die durchschnittliche Höhe der
Straßenausbaubeiträge entspricht ungefähr der Summe, die durch die
Quartiersansprache von BewohnerInnen für Sanierungstätigkeiten „in die Hand
genommen werden soll“. Diese Doppelbelastung stellt ein großes
Umsetzungshemmnis dar, weshalb das zunächst angedachte Dinklager
Holthaus-Quartier für die Quartierssanierung mit anschließenden
realistischen Umsetzungschancen zum
jetzigen Zeitpunkt nicht in Frage kommt. Das Gebiet „Zuschlag und Plaggenriehe“
stellt sich heterogen in seiner Bebauung dar, es bestehen aber große
Sanierungs- und Nachverdichtungspotenziale. Das Gebiet kann somit den Anstoß
für eine langfristige, nachhaltige und klimafreundliche Entwicklung der
bestehenden Quartiere in Dinklage darstellen.
65.000 €, wobei
der Zielpreis bei 60.000 € liegt (Puffer einplanen, um sich Flexibilität in der
Ansprache der QuartiersbewohnerInnen zu ermöglichen)
Voraussichtliche Förderung:
KfW Programm 432 i.H.v. 65 % = 42.250 €
NBank i.H.v. 10.000 €,
Eigenanteil der Stadt Dinklage vsl. i.H.v. 12.750 €.
Positiv aber quantitativ noch nicht abschätzbar